CH-Logo

Beckenbodentraining

Beckenbodentraining ist eine wichtige Übungsform zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur, die für viele Aspekte der Gesundheit von entscheidender Bedeutung ist. Der Beckenboden besteht aus einer Gruppe von Muskeln und Bindegewebe, die die Beckenorgane stützen und wichtige Funktionen wie die Kontrolle von Blase und Darm sowie die sexuelle Gesundheit unterstützen. Hier sind die wesentlichen Aspekte des Beckenbodentrainings:

Vorteile des Beckenbodentrainings

  • Verbesserung der Blasenkontrolle: Beckenbodentraining kann Inkontinenz (unwillkürlicher Harnverlust) verhindern oder verringern.
  • Stärkung der Unterstützung der Beckenorgane: Hilft, Vorfällen (Prolaps) von Blase, Gebärmutter und Darm vorzubeugen oder zu behandeln.
  • Erleichterung der Geburt und Erholung nach der Geburt: Starke Beckenbodenmuskeln können die Geburt erleichtern und die Erholungszeit nach der Geburt verkürzen.
  • Verbesserung der sexuellen Gesundheit: Stärkt die sexuelle Funktion und kann sexuelle Empfindungen und Orgasmen intensivieren.
  • Prävention von Rückenschmerzen: Ein gut trainierter Beckenboden trägt zur Stabilität der Körpermitte bei und kann Rückenschmerzen vorbeugen.

Beckenbodentrainingstechniken

  1. Kegel-Übungen: Die bekannteste Form des Beckenbodentrainings, bei der die Beckenbodenmuskeln wiederholt angespannt und entspannt werden.
    • Identifizieren der Beckenbodenmuskeln: Versuchen Sie, den Urinfluss zu stoppen, um die richtigen Muskeln zu finden.
    • Anspannung: Spannen Sie die Muskeln für 5-10 Sekunden an.
    • Entspannung: Entspannen Sie die Muskeln für die gleiche Zeit.
    • Wiederholungen: Wiederholen Sie dies 10-15 Mal, dreimal täglich.
  2. Knopf- und Hebeübung: Stellen Sie sich vor, Sie ziehen einen Knopf von innen nach oben.
    • Anspannung: Ziehen Sie die Muskeln langsam nach innen und oben.
    • Entspannung: Lassen Sie die Muskeln langsam los.
  3. Brückenübung: Diese Übung stärkt gleichzeitig den Beckenboden und die Gesäßmuskulatur.
    • Ausführung: Legen Sie sich auf den Rücken, beugen Sie die Knie und stellen Sie die Füße flach auf den Boden. Heben Sie das Becken an und spannen Sie dabei die Beckenbodenmuskeln an. Halten Sie die Position für einige Sekunden und senken Sie dann das Becken wieder ab.
  4. Tiefe Kniebeugen: Diese Übung hilft, den Beckenboden in die allgemeine Körperstabilität zu integrieren.
    • Ausführung: Stellen Sie sich mit den Füßen schulterbreit auseinander. Gehen Sie in die Hocke, als ob Sie sich auf einen Stuhl setzen möchten, und spannen Sie die Beckenbodenmuskeln an. Kehren Sie in die Ausgangsposition zurück.

Tipps für effektives Beckenbodentraining

  • Regelmäßigkeit: Führen Sie die Übungen täglich durch, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
  • Atmung: Atmen Sie ruhig und gleichmäßig, während Sie die Übungen durchführen.
  • Korrekte Anspannung: Vermeiden Sie, die Bauchmuskeln, Oberschenkel oder Gesäßmuskeln mit anzuspannen. Konzentrieren Sie sich auf die Beckenbodenmuskulatur.
  • Geduld: Ergebnisse können einige Wochen bis Monate dauern, bleiben Sie daher konsequent.

Beckenbodentraining für spezielle Zielgruppen

  • Schwangere Frauen: Beckenbodentraining kann helfen, die Muskulatur für die Geburt vorzubereiten und die Erholung nach der Geburt zu unterstützen.
  • Frauen nach der Geburt: Nach der Geburt ist das Training besonders wichtig, um die Muskulatur zu stärken und Inkontinenz vorzubeugen.
  • Ältere Menschen: Beckenbodentraining kann helfen, Inkontinenz zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Männer: Auch für Männer ist das Training wichtig, insbesondere nach Prostataoperationen oder zur Verbesserung der sexuellen Gesundheit.

Integration in den Alltag

  • Alltagsübungen: Beckenbodentraining kann in den Alltag integriert werden, z.B. beim Sitzen, Stehen oder während der Arbeit.
  • Diskretion: Die Übungen sind diskret und können fast überall durchgeführt werden, ohne dass es jemand bemerkt.

Beckenbodentraining ist eine einfache, aber äußerst wirkungsvolle Methode zur Verbesserung der körperlichen Gesundheit und des Wohlbefindens. Durch regelmäßiges Training können langfristig erhebliche Vorteile erzielt werden.